Ein Thema dominiert – neben der GroKo – derzeit die Nachrichten von Tagesschau bis zur lokalen Presse: die schreckliche Situation von obdachlosen Menschen bei nächtlichen Minustemperaturen. Städte und Organisationen in ganz Deutschland machen sich Gedanken, wie und wo man den Betroffenen Unterstützung und Hilfe anbieten kann. Nicht so in Dortmund. Hier wurde das Thema im Januar im Sozialausschuss mit derben Worten abgeschmettert, nachdem es die Linken & Piraten auf die Tagesordnung gebracht und unter anderem den Einsatz eines Kältebusses gefordert hatten.
Nun steht das Angebot eines Kältebusses wieder auf der Tagesordnung, diesmal beantragt von den Grünen. „Mir ist es egal, wer mit diesem Antrag letztendlich Erfolg hat. Wichtig ist nur eines: Dass die Obdachlosen eine feste Anlaufstelle zum Aufwärmen bekommen“, sagt Nadja Reigl, stellv. Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE & PIRATEN. „Denn die offiziellen Übernachtungsstellen reichen in Dortmund nicht aus.“
Und sie ergänzt: „Vielleicht war unser Antrag auf einen einzigen Kältebus auch einfach nur zu bescheiden. Wenn der Einsatz eines solchen Hilfsangebotes am Dienstag erneut scheitert, können wir gerne auch noch eine Schüppe drauflegen.“
Und so wird die Fraktion DIE LINKE & PIRATEN am Dienstag (6.März) im Sozialausschuss den Antrag stellen, für wohnungslose Menschen und auch für deren Hunde ein beheiztes Großzelt mit Wasch- und Toilettencontainer an einem zentralen und gut zu überwachenden Punkt in der Innenstadt – wie z. B. auf dem Friedensplatz – aufzustellen und mit Sitz- und Schlafmöglichkeiten sowie einer warmen Essens- und Getränkeversorgung auszustatten. „Und zwar in jedem Winter“, sagt Nadja Reigl. „Die langsam steigenden Temperaturen lassen wir deshalb nicht als Ausrede gelten. Wenn sich die Verantwortlichen in der Stadt mit den Wohlfahrtsverbänden, dem DRK oder dem THW kurzschließen, ist ein solches Angebot sicher machbar.“