Er gilt als härtester Jugendrichter Deutschland: Andreas Müller aus Bernau (bei Berlin) ist einer der Gastredner beim Global Marijuana March, der am kommenden Samstag, 12. Mai, durch Dortmund ziehen wird. Müllers Forderung: Der Konsum von Cannabis, Gras (Marihuana) und Haschisch muss legalisiert werden.
Damit trifft der Jurist natürlich bei den Veranstaltern des Marijuana March‘s ins Schwarze. Seit Jahren fordern in Dortmund neben Organisatorin Nadja Reigl auch die Piratenpartei, DIE LINKE, die Grüne Jugend und „Die Partei“ die Legalisierung von Drogen. „Ich habe im Gericht mit vielen Gewaltdelikten zu tun gehabt. Fast alle ereigneten sich unter Alkoholeinfluss. Reiner Cannabis-Genuss war dagegen nie die Ursache für ein Gewaltdelikt“, sagt Andreas Müller.
Dieser Vergleich gefällt Nadja Reigl. „Das passt zu unseren Argumenten. Schon als Kind kommt man auf dem Schulhof problemlos an Gras. Natürlich illegal. Aber für den Kauf einer Flasche Bier müssen Jugendliche den Ausweis vorlegen. Denn Bier gibt es nicht auf dem Schwarzmarkt.“ Doch gerade der illegale Handel sei das Gefährliche, sagt Nadja Reigl. Trotz aller Gesetze und Verbote könne man sehr einfach und fast überall Drogen kaufen. Denn der Schwarzmarkt blühe. Aber oft sei die verkaufte Ware gestreckt. Und dieser Genuss von derartig versetzten Drogen schade erst recht der Gesundheit.
„Wir tun mehr für den Jugendschutz und für den Gesundheitsschutz, wenn wir einen regulierten Umfang mit Cannabis & Co erlauben. Durch Prävention kann man Jugendliche viel besser schützen als durch strafrechtliche Verfolgung“, sagt Andreas Müller. Seine Argumente wird er am Samstag detailliert erläutern. Auch weitere Redner*innen werden zu diesem Thema sprechen.
Alle Interessierten sind zum Global Marijuana March eingeladen, der in Dortmund wegen des Dortbunt-Stadtfestes eine Woche später stattfinden wird als in vielen anderen Städten.
Los geht es in Dortmund am Samstag, 12. Mai, um 13 Uhr an der Katharinentreppe (gegenüber Hauptbahnhof). Von dort ziehen die Teilnehmer der Kundgebung durch die Nordstadt in den Hoeschpark, wo das Tuk Tuk Sound Mobil mit viel Musik für Party-Stimmung sorgen wird. Die Veranstaltung ist natürlich genehmigt. „Auch die Polizei weiß, dass es bei uns immer sehr friedlich zugeht“, sagt Nadja Reigl.